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Monteverdis sanfte Revolution 1610 – Vom alten zum neuen Stil
Gesprächskonzert mit Ausschnitten aus der "Missa in illo tempore" und der "Marienvesper" von Claudio Monteverdi
Einen raffinierteren Schachzug hätte Claudio Monteverdi kaum machen können, als er 1610 seine Papst Paul V. gewidmete "Marienvesper" zusammen mit der "Missa in illo tempore" veröffentlichte: Letztere, ganz im traditionellen Kompositionsstil der Renaissance-Zeit gehalten, stellte er der eher beiläufig erwähnten "mehrstimmigen Vesper mit mancherlei Gesängen" voran.
Der gebürtige Cremoneser brachte die Druckausgabe höchstselbst nach Rom und lieferte damit den konservativen Kirchenoberen des Vatikans, die den modernen musikalischen Entwicklungen äußerst kritisch gegenüberstanden, demonstrativ den Beweis seiner Meisterschaft in der Beherrschung des alten Stils ("prima pratica"). Die Missa diente ihm so gleichzeitig als Deckmantel für das zweite, höchst innovative Werk: Denn in der zugleich veröffentlichten "Marienvesper" ließ er einem neuen, von ihm selbst als "seconda pratica" bezeichneten Musikstil freien Lauf.
Durch die einzigartige Synthese von traditioneller Cantus-firmus-Technik der Vokalpolyphonie und konzertierendem dramatischem Stil gelang dem "Vater der modernen Musik" auf diese Weise der revolutionäre Spagat zwischen Tradition und Fortschritt. Das Gesprächskonzert dokumentiert anhand zahlreicher Musikbeispiele aus beiden Werken Monteverdis sanfte Revolution von der "prima" zur "seconda pratica".
Das Konzert ist Teil der Reihe "Chorkonzerte EXTRA" des Netzwerks Kölner Chöre. Im Anschluss gibt es Wein, Brezeln und viele schöne Gespräche im Foyer der Trinitatiskirche.
Mit diesem Konzert und vier weiteren feiert der Bach-Verein Köln unter der Leitung von Thomas Neuhoff im Herbst 2018 den "Vater der modernen Musik" Claudio Monteverdi anlässlich dessen 375. Todestag. Höhepunkt und Abschluss des Konzertschwerpunkts bilden drei Aufführungen der berühmten "Marienvesper" in Altenberg, Bonn und Köln Anfang November. Auch für diese drei Konzerte hat der Vorverkauf bereits begonnen.
Ermäßigung für Schüler/innen, Student/innen (bis 28 Jahren), Auszubildenden, Schwerbehinderten ab 70% und Köln-Pass-Inhaber/innen sowie Menschen, die im Freiwilligen Wehrdienst oder im Bundesfreiwilligendienst tätig sind.
Die Trinitatiskirche ist weitgehend barrierefrei und rollstuhltauglich. Begleiter/innen von Rollstuhlfahrer/innen haben freien Eintritt.